Mit einem Festakt hat Berlin heute den 70. Jahrestag der Einweihung des früheren Notaufnahmelagers Marienfelde am 14. April 1953 begangen. Es war bis 1990 die erste Anlaufstelle für rund 1,5 Millionen DDR-Bürger*innen, die in den Westen übersiedelten oder flohen. In dem inzwischen vom Internationalen Bund (IB) betriebenen Wohnheim leben heute Geflüchtete aus aller Welt.
Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, sprach bei der Veranstaltung ebenso wie Menschen, die in den vergangenen 70 Jahren in (West-)Berlin ankamen und in Marienfelde wohnten. Zudem thematisieren mehrere Ausstellungen vor Ort die Fluchtgeschichten der zwischen 1953 und heute angekommenen Menschen.
Die Marienfelder Papiere des IB fordern verbesserte Rahmenbedingungen für Geflüchtete in Deutschland
Der Internationale Bund bietet Geflüchteten in der Marienfelder Allee seit 2010 eine Unterkunft. Das IB-Team vor Ort begleitet die Menschen anhand von sozialpädagogischen Konzepten und hilft ihnen bei der Integration in Deutschland. In seinen Marienfelder Papieren hat der freie Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit seine Forderungen zur Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für Geflüchtete veröffentlicht.
"Der IB wurde vor fast 75 Jahren gegründet, unter anderem, um heimatlosen Menschen zu helfen. Genau das geschieht seit 1953 in Marienfelde. Zunächst waren es jene, die der DDR den Rücken kehrten. Inzwischen kümmern sich unsere Mitarbeitenden mit großem Einsatz um Menschen, die vor Hunger, Verfolgung, Krieg oder dem Klimawandel fliehen mussten. Damals wie heute geht es um Unterstützung und Empathie", sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.